Auf Grundlage eines eigenen Konzeptes zum Bau von Wanderwegen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wurden im Bezirk Reutte bereits sechs barrierefreie Wanderwege umgesetzt. So auch auf der Burgenwelt Ehrenberg, wo am Schlosskopf auf 1.270m Seehöhe ein ca. 1km langer barrierefreier Themenweg errichtet wurde. Am Freitag, 27.09.2024 wurde das Projekt im Beisein von LH Anton Mattle vorgestellt und ein Einblick in das Konzept für Wanderwege für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gegeben.
"Das Land Tirol fördert und unterstützt viele Maßnahmen im Rahmen des Tiroler Aktionsplanes und trägt damit zur Inklusion, Chancengleichheit, Barrierefreiheit und zur umfassenden Teilhabe von allen Menschen bei. Die Schaffung von rollstuhltauglichen Wanderwegen und barrierefreien Erholungseinrichtungen ist dabei ein wichtiger Schritt, um auch mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zur Natur und Kultur zu ermöglichen. Das Außerfern geht dabei als Vorzeigebeispiel voran. Zudem zeigen die Projekte, wie am Schlosskopf in Reutte, dass Inklusion auch im alpinen Raum machbar ist", so der Landeshauptmann, der allen Beteiligten für die Initiative und erfolgreiche Umsetzung gratuliert.
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Landschaftsdienst und Verein "die Barrierefreien", entwickelte in Reutte ein neues Klassifizierungssystem für Wanderwege. Dieses System bewertet Wanderwege nach ihrer Zugänglichkeit und teilt Wanderwege in verschiedene Schwierigkeitsgrade ein – von "leicht" bis "schwer zugänglich". Zusätzlich zur Rollstuhltauglichkeit eines Wanderweges gibt das System Auskunft über Familienfreundlichkeit, Erlebnisfaktor und Wanderkomfort. Um wichtige Wegeparameter, wie Längsneigung oder Wegbreite, zu eruieren, wurde vom Ingenieurkolleg Reutte ein Messrollstuhl entwickelt, der die Daten erfasst und speichert.
"Mit der neuen Klassifizierung wird barrierefreies Wandern planbar und sicherer. Gleichzeitig hilft das System als Planungsgrundlage für den Bau und den Erhalt von Wanderwegen. Ziel ist ein umfassendes familien- und rollstuhltaugliches Wanderangebot", erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs.
"Dem Verein Burgenwelt Ehrenberg ist das Thema Barrierefreiheit bereits seit mehreren Jahren ein besonderes Anliegen: Im Sinne der Inklusion sollen das Festungsensemble und die Freizeitattraktionen möglichst allen Besucherinnen und Besuchern zugänglich sein", so GF Armin Walch von der Burgenwelt Ehrenberg.
Daher sind bereits mehrere Einrichtungen wie zum Beispiel die Ausstellung am Hornwerk, die Hängebrücke highline179 und der DragonFly - sogar als europaweit erste Zipline - rollstuhltauglich ausgebaut. Mit den beiden Schrägaufzügen Ehrenberg Liner und Top Liner sind große Teile der Burgenwelt Ehrenberg und der Freizeitattraktionen barrierefrei erreichbar und auch die für Behinderte notwendige Infrastruktur, wie Parkplatz, Einkehrmöglichkeit und mehrere WC-Anlagen sind vorhanden. Mit der Errichtung des barrierefreien Themenweges am Schlosskopf wird ein weiterer Schritt in Richtung Inklusion gesetzt. Neben der Rollstuhltauglichkeit ist der Themenweg auch für Menschen mit Beeinträchtigungen des Seh- und Hörvermögens geeignet. Zusätzliche weitere Förderprojekte ermöglichten einen barrierefreien Audio-Video-Guide mit taktilen Maßnahmen, als Abrundung dieses Freizeiterlebnisses für behinderte Menschen.
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